MOBILITY DESIGN GUIDE

Mobilitätsschwerpunkt

Zukünftige Mobilität ist ausreichend intelligent vernetzt

Digitale und analoge Erweiterungen im System denken

Ausreichend intelligent bedeutet, Technologie nicht als für sich alleinstehendes Allheilmittel zur Optimierung und zu Steigerung von Konnektivität zu begreifen, und abseits von Produkt- und Prozessinnovationen soziale Innovation und Systeminnnovationen in den Blickwinkel zu nehmen. Technologie kann dabei als ein Werkzeug verstanden werden, um die Bedürfnisse der Nutzenden anzusprechen. Digitale Erweiterungen sind in diesem Sinne dann ausreichend intelligent, wenn sie mit politisch formulierten, gesamt-gesellschaftlichen Missionen und Zielen vereinbar sind.

Die Planung und Gestaltung digitaler Erweiterungen von Mobilität erfordert daher einen systemischen Ansatz, mit dem das Innovationsgeschehen von dem Gesamtsystem umweltschonende Mobilität aus in den Blick genommen wird, statt an einzelnen Produkten und Lösungen zu arbeiten. Digitale Erweiterungen stehen dabei nicht für sich allein, sondern sie wirken integrierend und schaffen attraktive, wertschätzende Zugänge.

Fließende Grenzen zwischen digital und analog, Individuum und Gesellschaft

Durch eine systemische Herangehensweise vermag Mobilitätsdesign Verknüpfungen von Modalitäten zu systematisieren und bedürfnisorientiert zu modularisieren. Mobilitätsdesign schafft Transparenz wie ein digitales Mobilitätssystem agiert, und vermittelt dabei zwischen Menschen und Mobilitätssystem mit seinen digitalen wie physischen Schnittstellen. Design vermittelt an jeder Stelle des Systems den Zugang zum System. Jede Schnittstelle müsste die „gleiche“ Qualität bedienen und die gewünschte Identität vermitteln. Aus systemischer Betrachtungsweise ist dabei im Auge zu behalten, dass individuelle Bedürfnisse einzelner immer auch mit den gesamtgesellschaftlichen Zielsetzungen und einem generationsgerechten Klimaschutz abgestimmt werden.

Vom Zukunftsbild zum Projektziel

Anstatt einzelne Fahrzeugkonzepte technologisch zu optimieren, bietet die Vorstellung einer ausreichend intelligenten Mobilität zum Beispiel die Möglichkeit Verkehrsmittel neu denken und eine Anpassung nach Bedarf, Ort und Zeit zu ermöglichen. (UNIVERSALTRAIN PRINZIP). Technologien können neben einer Optimierung der Konnektivität ästhetische, soziale und ökologische Innovationen unterstützen und fördern. Ausreichend intelligente neue Mobilitätsangebote stehen dabei nicht in Konkurrenz zum bereits existierenden Angebot, sondern sie fügen sich in bestehende kommunale Angebote ein. Sie schließen Bedarfslücken, erweitern Möglichkeiten und integrieren so bedarfsorientierte Mobilität systemisch in den ÖPNV.

Digitalisierung sollte so im Sinne des Gemeinwohls, der Gesundheit und des Teilens mitgedacht werden, und die Bedürfnisse der Nutzenden ansprechen: Mobilität, die in diesem Sinne ausreichend intelligent ist, kann zum Ziel haben, Menschen anzuregen öffentlich und aktiv unterwegs zu sein und verfolgt dabei den Ansatz, Mobilitätsverhalten durch Anregungen und Spiele zu verändern (FLOWMO PRINZIP).